Die nachfolgende Darstellung schildert für Interessenten, wie ich unseren Pool als Eigenprojekt gebaut habe. Es zeigt anhand von Fotos die wesentlichen Bauab-schnitte. Achtung ! Das ist keine Bauanleitung oder Nachahme-Empfehlung !!!!! Jeder Eigenbauer sollte sich zuvor reiflich überlegen, ob und was er selber kann, oder was besser nur Fachleute können und ausführen sollten. Jeder Baufehler rächt sich früher oder später. Da ich unter anderem auch vom Baufach und überhaupt handwerklich bin, habe ich es mir zugetraut und mit Hilfe der Familie und Freunde (großen Dank an die Helfer!!!) zustande gebracht.
Wo der Fremd-Fachexperte unabdingbar war, kam er zum Zuge.
Beim aufwendigen Ausbaggern wäre es ohne Technik und Helfer nicht gegangen. Zuvor: Gelände abgesteckt und benötigte Höhen bzw. Tiefen markiert.
Böschung abgestützt. Möglichst gleichmäßige Tiefe des Bodens hergestellt. Der "Märkische Sand" hatte hier den Vorteil leichen Baggerns, andererseits aber den Nachteil der Böschungsinstabilität.
Boden verdichtet, eingeschalt und Baufolie verlegt, darauf 2 Lagen Armierung. Dann entsprechend vergüteten Beton eingebracht - ca. 20 cm. Das hält ewig !
Das Abziehen war nicht so gut gelungen und erforderte späteres Nachglätten. Boden-ablauf und Bodensprudel wurden ausgespart (Styroporfüllung). Auch die Treppe erhielt eine Grundplatte - sicher ist sicher. Schließlich soll ihre Hintermauerung festen Stand haben.
Nachdem die Bodenplatte hinreichend abgebunden hatte, wurden die Betonsteine bereit gestellt - schön 50 m von der Straße hereingekarrt, wie alles, was hier verbaut werden musste. Das hat "großes Vergnügen" bereitet - .
Der Anblick war noch wüst, aber der entscheidende Anfang war gemacht - ein Zurück gab es nun nicht mehr.
Gemauert wurde mit Hohlbetonsteinen. Korrektes Fluchten, Winkeln und Nivellieren ist unabdingbar, aber nicht einfach - das weiß, wer es probiert hat.
Fast alle Wände hatten funktionell Außen-Stützen - die Treppenseite und die Skimmerseite durch die rechtwinkligen Anmauerungen für die Treppe bzw. die Filter-Technikgrube, die Seite der Gegenstomanlage durch die Gründung für den erfoder-lichen Außenschacht. Nur die zweite Längsseite erhielt zur Stabilisierung oben einen Teilringanker. Darauf würde ich bei Mauerwerk von der Länge nicht verzichen wollen. Zu viel ist hier besser als zu wenig, meine ich.
Der Treppeneinbau erfordert Präzision - aber das gilt ja für den ganzen Bau ohnehin. Die Treppe selbst empfinden wir in ihrer Ausführung als totales Schmuckstück - dazu noch äußerst praktisch, denn - rechts ist sie schön mit Unterwasser-Sitzfläche gestaltet. Zwar insgesamt sehr hoher Aufwand, aber kein Vergleich mit einer Leiter !!!
Die Treppe wurde wärmegedämmt und hintermauert - beides immer schrittweise.
Als Außenwand (Sockel) gegenüber dem Becken wurden Doppel-T-Träger einbetoniert und mit Betonhohldielen ausgefächert. Das erschien mir als die schnellste Variante. Die so entstandenen Pfosten wurden zur weiteren Stabilisierung oben über an- geschweißte Armierungs-Rundeisen miteinander verbunden. Diese Armierung oberhalb der Sockel-Hohldielen wurde einbetoniert und ergab die Auflagefläche für die Betonhohldielen, die den Boden für die gesamte obere Fläche bildeten.
Die Räume zwischen Außenwand und Becken wurden mit Aushubsand aufgefüllt. Auf die so entstandenen Sandflächen kamen abschließend 50 mm Styroporplatten als Wärmedämmung unter die Betonhohldielen. Deren gespeicherte Wärme wirkt dann der nächlichen Auskühlung entgegen.
Die Fläche auf den Betonhohldielen wurde mit armiertem Estrich abgezogen, denn zusätzliche Spannungsfestigkeit kann nie schaden. Für die Überdachung musste gesondert ein Betonrahmen von 40 mm Höhe angelegt werden, damit sie schon auf Endhöhe der späteren inneren und äußeren Deckplatten steht. Als Halterung für die Dusche wurde ein Beton-Zaunpfahl einbetoniert - steht wie Granit. Die Duschtasse wurde ausgespart und später in Beton ausgeführt.
Endlich konnte die Überdachung montiert werden. Sie schützte zugleich den weiteren Innnenausbau, was ganz wesentlich war. Im Vordergrund links ist der Schacht für die Filter-Technik zu sehen - rechts daneben die Überdachung der Boilergrube für den hauseigenen Brunnen. Dieser wird aber nur für die Grundstücksbewässerung genutzt und nicht für den Pool, da eisenhaltiges Wasser bei Chlordesinfektion die Poolinnenflächen mit einem bräunlichen (Rost-)Film überziehen würde.Der Pool wird nur mit Frischwasser aus dem zentralen Netz betrieben.
Die Alu-Konstruktion der Überdachung ist perfekt. Sie versteift die Bögen total stabil mit nur 2 Streben. Alle Einzelfächer lassen sich voll aufschieben. Als Zusatz wurden hinten unten zwei Klappen je 1 x 2 m eingebaut, die getrennt zu öffnen sind und zusätzlich schönen Ausblick erlauben. Die Giebelseiten enthalten oben Lüftungsklappen 0,50 x 1 m, was für regulierte Belüftung sehr vorteilhaft ist (auch über Nacht, wenn man bei übermäßiger Hitzewelle kühlen will !).
Es war ein Aufatmen, als mit der Überdachung alles passte und funktionierte - also war auch ihr Unterbau hinreichend gut errichtet worden - - - . Die Bögen wurden auf Alu-Winkel montiert, die zuvor mittels Dübel auf den Betonrahmen geschraubt wurden. Das System ist ausgereift. Die Bögen sind genial konstruiert - auch die Alu-Traufkanten der Stegdoppelplatten (Polycarbonat).
Die Schiebetür ist genau das Richtige.
Jetzt ging der Innenausbau weiter. Es wurde innen wärmegedämmt, was eigentlich nicht empfohlen wird. Ich aber wollte einen vorgezogenen Beginn der Bade-Saison dadurch erreichen, dass das Wasser sich durch Treibhauseffekt möglichst schnell erwärmt, ohne den ganzen Baukörper erwärmen zu müssen. Auf die nachhaltige Wirkung der Baukörper-Erwärmung kann ich verzichten, weil der Treib- hauseffekt am Tage und die geringe Auskühlung nachts zumeist ausreichen, auch niedrigere Temperaturzeiten hinlänglich zu überbrücken. Ich verwendete 50 mm Styro-dur in der benötigten Festigkeit. Das Ganze ist sehr kosten- und arbeitsaufwendig und schafft auch Probleme der Bündigkeit und Stabilität an den Einbauteilen und der Treppe. Die Teile müssen entsprechend herausragend eingebaut und dann zu den Dämmplatten plan eingespachtelt werden. An den Wänden sollen die Platten voll an-liegen, was kaum zu erreichen ist. Ich habe sie nach Glättung der Wände angeklebt und zusätzlich noch versenkt verschraubt, was eigentlich auch nicht sein soll. Sie wurden dann auf der Fläche gewebearmiert verspachtelt - auch um die Beckenkante. Die Innendämmung ist bei Mauerwerk problematisch (Taupunkt, Kondenswasser, Himterfeuchtung). Was die Dauernutzung dieser Variante bringt, wird sich zeigen.
Die Bodenplatte wurde ebenfalls wärmegedämmt mit 100 mm Styrodur. Durch nach-trägliches Ebnen ist vollflächige Auflage gesichert worden. Die Platten wurden nicht geklebt.
Der Boden muss absolut eben und trittfest sein. Dem diente eine Estrichschicht von ca. 30 mm. Sie wurde durch Armierung (Drahtgittermatten) spannungsstabilisiert, was auch Rissen vorbeugt.
Wichtig war die Glättung der Wände. Vor allem aber der Boden muss glatt sein !!! Das Spachteln hat viel Arbeit gemacht, doch die Wohltat für die Fußsohlen beim störungs-freien Laufen dankt es einem - außerdem zeigt sonst im Dunkeln das Licht der Unterwasserscheinwerfer jede Unebenheit unschön.
Die Verrohrung erfolgte generell mit 63 mm und im Erdreich styropor-wärmegedämmt.
Durch vier Düsen strömt das gefilterte Wasser in das Becken oben und unten ein. Sie wurden gegenläufig so angebracht, dass das Poolwasser sich dreht. Das empfiehlt niemand, ich aber habe damit gute Erfahrungen gemacht. Zum einen wollte ich, dass die Treppe besser durchströmt wird, zum anderen macht es mehr Spaß, in drehen- dem Wasser zu baden. Und es gibt nichts Beruhigenderes, als von der Liege aus auf die ruhig sich mit dem Wasser drehenden Bälle u.ä. zu sehen ! Beste Wasser-durchmischung muss sein !!!! Dabei hilft uns die Gegenstromanlage - siehe unten. Wir hatten auch bei wochenlangen Wassertemperaturen von ca. 31 Grad keine Probleme.
Neben dem Skimmer ist eine Absaugdüse angebracht zur leichteren Ankoppelung des Saugschlauches zur Bodenreinigung. Sie ist daueroffen und saugt - gedrosselt - mit ab. (Übrigens: Durch die Überdachung ist die Verunreinigung total minimiert.)
Eine solche separate Absaugdüse wollte ich haben, weil auf der Seite oberhalb des Skimmers noch eine Auf-Ab-Rollvorrichtung für die Abdeck-Luftpolsterfolie vorgesehen ist, die die Verdunstung nachts verringern soll. Diese Vorichtung versperrt dann aber den Zugang zum Absaugrohr des Skimmers und man könnte immer erst badend den Saug-schlauch ins Absaugrohr stecken - daher also die Extra-Saugdüse.
Die Absaugdüse hat jedoch nur Sinn, wenn ihr Durchmesser für genügend Saugkraft erweitert ist und die anderen Saugleitungen während des Absaugens entsprechend gedrosselt werden ! Unabhängig davon stelle ich den Durchfluss der Saugleitungen mittels der Kugelhähne ohnehin unterschiedlich ein, weil z.B. das Waser aus dem Bo-denablauf schon von allein in die Pumpe drückt, da diese gut 1 m unter Wasser- spiegel steht.
Die starke Gegenstromanlage (75 cubm/h) mit Bodendüse erwies sich als Volltreffer ! Das Ding bereitet viel Spaß und ist wirklich nützlich. Unabhängig, ob gebadet wird, ist sie zu den Filterzeiten für je 1 min nach 10 min Beginn und 10 min vor Ende automastisch zugeschaltet. Ihre Düsen sind in alle Richtungen leicht verstellbar, was schöne und nützliche Effekte bringt.
Das Wasser wird so richtig und komplett durchgewirbelt !
Jetzt endlich konnten Vlies und Folie rein - auch hier sind gute Produktwahl und guter Fachmann entscheidend!!! Wir haben uns für gewebeverstärkte 1,5 mm DLW-Folie entschieden. Der Untergrund wurde zuvor zweifach antibakteriell und fungizid impräg-niert. Das thermoverfestigte Vlies war schon von Hause aus so imprägniert.
Wegen der Dämmung waren an der Beckenkante entsprechend lange Winkelbleche erforderlich, diese wurden auf die Beckenoberkanten geschraubt.
Die Folie wurde auf den Spezial-Blechen - wie auch auf ihren Überlappungen -mittels Heißluft verschweißt. Nähte wurden zusätzlich abgedichtet. Das gewählte Foliendesign (Wände Mosaik, Boden Natursteinchen) in frischestem Blau sieht gut aus und ist auch identisch mit dem Blau der Treppe. Großes Lob für den absoluten Folienexperten!!! Nicht eine Falte war zu sehen. Alles einwandfrei! Ein herrlicher Anblick! Und so blieb es auch bis jetzt.
Haltegriffe wurden oberhalb Wasserspiegel angebracht mit Spezialeindichtung bzw. Folienflansch. Dann konnte endlich Wasser fließen.
Es wurde angebadet bei 12 Grad ! Das war ein kurzer Spaß - . Fotos der vor Kälte klappernden Gestalten zeige ich lieber nicht - - - . Aber mutig war die ganze Familie !!!
Die Gegenstromanlage benötigte einen gesonderten Schacht.
Die Beckenrandsteine gaben dem Pool jetzt den gebührenden Rahmen. Es kamen nur "Nasensteine" in Frage wegen der besseren Ansicht. Man sieht unter ihnen keine Fugenkante zum Becken hin. Verlegung erfolgte mit Gefälle zum Becken. Deshalb mussten die schönen Innen-Ecksteine leider mittig durchtrennt werden. Vor Verlegung mit einem Super-Flex-Kleber erfolgte Zweifach-Imprägnierung auf den Platten oben und Haftbrücke unten - letztere auch auf dem Beton. Diese Verfahrensweise ist aufwendig, bringt aber Sicherheit.
Die Belegung der großen Innenliegefläche neben den Beckenrandsteinen wurde so gestaltet, dass Wasser nicht ins Becken fließen kann - erscheint mir zweckmäßig. Entwässerung bei Planschüberschwemmung oder bei Spritzreinigung erfolgt über die Duschtasse - ansonsten durch Aufwischen.
Gesamtoberfläche belegt und Dusche fertig - nun ist es gut anzusehen und zu nutzen.
Verfugung erfolgte mit Fugenmörtel-Eigenmischung im Gießverfahren mit selbstgebau-ter kleiner Kanne. Dabei wurde jede Fuge beidseitig abgeklebt - viel Aufwand, aber die sauberste Lösung. Die tiefen überhängenden Fugen an den Nasen der Beckenrandsteine habe ich komplett mit breitem Klebeband unten und von vorn schließen können. Nach gewissem Anziehen der Vergussmasse dann Oberfläche mit Fugenkelle geglättet.
Auch der Blick auf die Eingangsseite sieht gut aus:
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. .und auch bei Nacht . . .
So sieht's der Badegast. Schöner Blick in die Botanik.